Auftritte 2020

Einige Gedanken zum Coronavirus – Covid-19

Und noch ein Auftritt

der 2020 nicht stattfand

Der Coronavirus, oder wenn ihr wollt Covid-19, habe man in der Schweiz im Griff, sofern keine zweite Welle kommt – sagt man. Wenn dem so sein sollte, schön. Ein gutes Stück Normalität ist auf jedenfall zurückgekehrt. Noch aber ist in den öffentlichen Verkehrsbetrieben Maskenpflicht. Dafür bringt sich jetzt die Arbeitslosigkeit und im Schlepptau die Depressionen, im noch besten Falle die Kurzarbeit, alles Folgeprodukte der Pandemie, ins Gespräch. Von einem Freudenfest sind wir also noch weit entfernt. Gross die Verluste, gross die Trauer und viele Tränen hatte uns dieser Frühling, der Sommer und jetzt auch der Herbst gekostet. Selbst in unseren Reihen war er fündig geworden. Das ausgewählte Opfer war allerdings nicht seiner Meinung und hatte sich mit Erfolg gewehrt. „Mike, gut gemacht – super. Eines ist sicher, wir lassen uns wie Du, den Optimismus auf wieder bessere Zeiten nicht nehmen.“

Neulich in der Strassenbahn stiegen einige Jugendliche zu. Demonstrativ langsam stülpten sie sich das Schutzutensil über, liessen es aber unter dem Kinn hängen so, dass Mund und Nase frei blieben. Zur gleichen Zeit kam ein älteres Ehepaar vom Einkauf – ohne Masken. Jetzt weiss ich nicht was mich mehr geärgert hat – die Provokation der Jungen – oder die Dummheit der Alten.

Bei diesem Auftritt sind wir gefordert. Unser Auftragsgeber, die Kirche Kleinhüningen. Wir, Kirche und Chörli, wollen den Zuhörern wieder etwas geben wie Hoffnung, Freude und Zuversicht. Nun dann Sailors, comes on – let`s go.

Angesagt war, vor Ort 14.00 Uhr in weisser Uniform. Der Aufsteller, alle die kommen konnten – und das waren in diesem Falle alle, waren da. Das Programm hatte uns auch diesmal Othmar gemailt. Jetzt lag es nur noch an uns, die Lieder und Shantys so rüber zu bringen, wie er es haben wollte.

Zum Anfang: „Der Störtebeker ist unser Herr.“

Ich hatte es gehofft und nun ist es bestätigt, „Klaus Störtebeker und Gödeke Michels mit all Ihren Kumpanen,“ sie alle sind gegen Pandemien, Epidemien und anderer Seuchen immun.
„Vielleicht aber auch nur, weil sie schon tot sind.“

So Freunde, haltet Euch strikt an des Dirigenten-Vorgabe: „Hier leise, da anschwellend bis forte und zum Schluss, die Stimme beim Aushalten nicht absacken lassen.“

Im Anbetracht der langen aufgezwungenen Gesangspause, wirklich eine beachtliche Leistung. Den ersten Block hatten wir sauber über die Bühne gebracht. „Bravo“ und jetzt die erste Sängerpflicht – vergiss die trockene Kehle nicht.

Da ein weiterer Block, erst später wenn überhaupt anstand, war genügend Zeit dem Bier die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die es verdiente. Sollte der Virus dann wirklich endgültig besiegt sein, bliebe wieder Zeit für andere Gedanken und Pläne, wie etwa die „Chörlireisen.“ Ich nehme an, Ihr alle habt Text und Noten (Salio de Jamaika) von Peter erhalten. Neu ins Programm? Klar, somit hätten wir mal Grund statt nach Hamburg, nach Jamaika zu reisen, oder wenn`s weniger (heisst billiger) sein sollte, dann halt nach Barcelona, Valencia, Sevilla oder Madrid.

Das Chörlikässeli leidet aber im Moment wie die der meisten Vereins – und Firmenkassen. Wo kein Auftrag da kein Bakschisch. Also verschieben wir das Ganze auf das nächste Jahr. Es lebe 2021. Aber halt, – vielleicht könnte man beim Bund nachfragen für einen Unterstützungsbeitrag, andere machen`s ja auch.

Und jetzt wieder zurück in die Gegenwart – es wurde nichts, einmal mehr – auch dieser Auftritt abgesagt. Entgegen ihrem Namen, die Fallzahlen steigen wieder – und wie.

Sìsch ja nu es chlises Träumli gsi – nei nid ganz, das alljährlich offerierte Weihnachtsessen vom AZ soll bleiben.

Es macht Mühe, über Aufführungen zu schreiben die dann doch nicht stattgefunden haben.

Hoffentlich wird`s nächstes Jahr besser.
Kurt

(kein) Auftritt
17. Oktober 2020
„Alterszentrum – Wiesendamm“

Mit diesem Auftritt ist die Aera „Springer“ nun endgültig passé. Wir hatten eine schöne Zeit. Mit diesem „Doppel“ bezwecken wir zwei Sachen, zum einen „Ein good bye fare you well“ und zum anderen „Ein herzlich willkommen.“ Die neue Leiterin, Frau Schnörringer ist uns aber, da schon vorher im Hause tätig, keine Unbekannte – wir waren schon früher mit ihr in Kontakt.

Diese Vorführungen werden wir in der weissen Uniform präsentieren. Wie man sieht, wir sind vielseitig. Auch eine dritte Variante wäre denkbar gewesen – der Stauer. Eine blaue Arbeitsbekleidung die von den Leuten getragen werden, die für richtige Platzierungen der Ladung in den Schiffen zuständig sind.

Der Corona-Virus ist hartnäckiger als gedacht. Schon wieder hat er uns einen Auftritt versaut. Wie es aussieht, können wir dieses Jahr alle weiteren Konzerte ad acta legen. Die Fallzahlen steigen wieder. Die Heimbewohner, altershalber zur Risikogruppe gehörend, übrigens auch wir vom Chörli, verzichten aus Sicherheitsgründen auf die Weihnachtsaufführungen. Was das 2021 bringt, wissen die Götter. Wenigstens die Proben bleiben uns noch – wie lange?

Schöne Weihnachten und ein gesundes neues Jahr wünscht Euch

Werner und Kurt

Auftritt
Aktienmühle am Wiesenplatz
23. September 2020

Unser erster Auftritt nach der Corona-Sperre ist zugleich ein Abschiednehmen. Die Leiterin vom Alterszentrum am Wiesendamm, wo wir unser Probelokal haben, Frau Gaby Springer, verlässt das AZ und somit auch uns. Es war eine wunderbare Zusammenarbeit. Sie unterstützte uns wo immer sie konnte. Sie mochte uns und wir mochten sie. Sie wird uns fehlen.

Dieses Abschiedsfest beweist, dass sie auch bei den Mitarbeitern eine Lücke hinterlässt. Ich nehme an, das Personal hat einiges auf die Beine gestellt um ihr den Abgang ein wenig zu versüssen. Ich vermute, dass dies auch der Grund für die Wahl der Aktienmühle war. Unser Beitrag, sie wird uns hoffentlich in Erinnerung behalten, – ein Auftritt mit Seemannsliedern und Arbeitsliedern, den sogenannten Shantys. Im Innenhof waren Tische und Stühle aufgestellt. Mikrofone standen uns allerdings keine zur Verfügung. Dafür trafen wir einen alten Bekannten – den ehemaligen Pfarrer von Kleinhüningen – Felix Christ.

Die Order lautet: „19.30 Uhr – Antreten in unserer erneuerten und wo nötig, ergänzter blauen Marineuniform.“
Aber lassen wir das Ganze erst mal auf uns zukommen.

Von unserer Anwesenheit hatte sie keine Ahnung. Es sollte eine Ueberraschung sein. Also mussten wir darauf achten, dass sie uns nicht schon vor unserem Auftritt zu sehen bekam. Das heisst, eine Umziehmöglichkeit im Hause kam nicht in Frage. Zur vereinbarten Zeit waren alle da und nun hiess es warten bis wir gerufen wurden. Die zu singenden Lieder hatte Pitt uns schon zwei Tage zuvor zugesandt.

Zu Beginn: „Der Störtebeker ist unser Herr.“ Dies war ein kurzer Vortrag, denn es standen nur noch drei weitere Stücke auf Pitt`s Mail. Anschliessend bedankte sich Frau Springer recht herzlich um gleich noch den Wunsch nach einer Zugabe anzumelden – die sie mit „Roseanna“ natürlich auch bekam. Die erste Hälfte der anschliessenden Dankesrede wurde zu einer kleinen Predig.

Den zweiten Teil beendete dann die Abschiednehmende. Ich stand so weit weg, dass ich die vorgetragenen Referate nicht verstehen konnte.

Alle Mitarbeitenden des AZ sowie weitere Geladene und wir vom Chörli, wurden zum Essen eingeladen. Das solIte im Innenhof stattfinden wo wir schon unseren Auftritt hatten.. Ich entschloss mich, nach Hause zu gehen und war froh, dass Svens Auto eine Heizung hatte.
Text: Kurt
Homepage Werner
Fotos: Frau Schnörringer vom Alterszentrum Wiesendamm

Postskriptum:
Wir leben in einer visuellen Zeit. Ein aussagekräftiges Bild, vielleicht noch mit einem kurzen Kommentar, gibt mehr her als ein halber nicht gelesener Roman. Heute hat doch jeder einen Fotoapparat.

Damit unsere weiteren Auftritte festgehalten werden: „Kommt aus Eurer Rentnerecke und klemmt Euch hinter die Kamera und seid ihr erst mal da, reicht es sicher noch für ein, zwei begleitende Worte.“

Kurt

(kein) Auftritt
„Bummelsonntag“ im „SCS – Keller“
22. März 2020

Da diese Aufführung im Seemannskeller stattfindet, ist es für uns so was wie ein Heimspiel. Der Auftragsgeber für dieses Seemannskeller-programm: Die „Guggemusig – Messingkäfer.“ Leider, der Fasching war schon vorbei, noch bevor er überhaupt begonnen hatte. Jedes Jahr können wir tausende von Besuchern aus China in der Schweiz begrüssen. Heuer besuchen uns aber nur wenige Gäste aus Fernost. Der Coronavirus welcher in ihrem Land wütet hat auch Europa erreicht. Morgenstreich und die Cortège sind abgesagt. Der Bummelsonntag, Abschluss der „drei schönsten Tage“ macht also kaum mehr Sinn. Dass einige der Aktiven die den unheilbaren Virus, aber nicht den von China, intus haben, sich schon wieder mit Planung der „Nächsten“ beschäftigen, erklärbar. Wer sich mit der Zukunft auseinander setzt, kann die Gegenwart ausblenden.

Einige wollen sich aber den Bummelsonntag nicht auch noch verbieten lassen.
Also warten wir ab, bis wir wissen wie`s dann wirklich ablaufen soll.

Soo jetzt weiss ich`s.
Der Coronavirus hat gesiegt. Alle die kein Fieber oder ein anderes Unwohlsein verspüren, werden enttäuscht sein. Als ein kleines Zückerchen verspricht man, nächstes Jahr soll alles wie heute geplant – nachgeholt werden. Eine kühne Prognose, wenn man bedenkt was alles passieren kann, ein Jahr ist lang.
Fazit: Eine Fasnacht zum Vergessen
Text: Kurt
Homepage Werner

(kein) Auftritt
Alters-und Pflegeheim St. Elisabethen
14. März 2020

Schlappe vier Wochen und schon ist der Nächste angesagt. Gemeint ist der Auftritt im Altersheim St. Elisabethen. Da wir diesmal in ungezwungener Formation und zu günstigeren Konditionen, wie wir sie für solche Institutionen vorsehen, auftreten wollen – ist „Stauer“ angesagt. Die reservierte Zeit, Samstag 14.März, zwischen 14.00 – 17.00 Uhr.

Hier sind wir schon des öfteren aufgetreten. Das Besondere an dieser Aufführung, wenigstens zwei unserer Sänger wenn nicht mehr hätten, rein altersmässig, mit den Heimbewohnern konkurrieren können. Ich schreibe nicht gerne über mich selbst, also dann ab zum Wesentlichen.

Das Coronadebakel hat auch vor dem Chörli nicht halt gemacht. Ein Chörlimitglied musste zur Abkärung ins Spital. Die Probe, gemeint ist damit immer die Gesangsprobe, vom 11.03. ist abgesagt. Unser Auftritt im Alters – und Pflegeheim St. Elisabethen vom 14. März ist gestrichen. Ob die darauf folgende Probe, eventuell sogar unser Kellerauftritt am Bummelsonntagabend, mit der Fasnachtsclique über die Bühne geht, – ist im Moment noch offen.

Wie ich feststellen kann, seid ihr in der Zwischenzeit auch von Pitt orientiert worden.
Liebe Gesangskollegen, Chörlianer, Seemänner und sonstige Leser, wie ihr sieht, man kann auch noch etwas schreiben wenn es nichts zu schreiben gibt.
Text: Kurt
Homepage: Werner

Auftritt
12. Februar 2020 Globus – Reisen
“Kundenanlass“

Museum Verkehrsdrehscheibe Schweiz
„und unser Weg zum Meer“

Mit diesem Anlass hat nun unser Auftrittsjahr 2020 begonnen.

Da der Auftritt im Museum, das nur einige Minuten von unserem Keller liegt, stattfindet, war klar wohin wir uns nach erfülltem Programm verdrücken würden, sofern das Restaurant „Schiff“ das noch näher liegt, nicht bevorzugt wird.

Die Order lautete: „Bühnenbereit 18.00 Uhr und die Präsentzeit, bis ca. 20.00 Uhr.“ Also auf gut deutsch, vor Ort 17.30 Uhr und wie abgesprochen in blauem Tenue.

Die zu singenden Shanties und Seemannslieder wurden von Othmar allen gemailt, somit sollte nach Adam Riese nichts mehr schief gehen. Den Anfang machten wir mit unserem Namen – nämlich: „ Der Störtebeker ist unser Herr.“ Nach Molly Malone und dem John Kanaka hatten wir den ersten Teil schon geschafft.

Nach ca. einer Stunde, es kann auch etwas länger gewesen sein, nahmen wir den zweiten Block in Angriff, beginnend mit: „Heut geht es an Bord.“ Bis es aber so weit war, sassen wir in unserem Umkleideraum. Hier waren schon eingeklemmte Brötchen, Wasser, und wer Bier bevorzugte, dann eben Weizensaft bereitgestellt. Das Meeting, die Sitzung oder was immer mit Kundenanlass gemeint war, ging im Museum über die Bühne. Somit war ein Museumsrundgang nicht möglich. Einige vom Chörli die auch tatsächlich zur See gefahren waren, hätten vielleicht ganz gern das Modell ihres Lieblingsschiffes, sofern es dies überhaupt gab, besucht. Ein Wiedersehen welches sicher an den Gefühlsknospen genagt hätte, verkörperten sie doch einen Teil unserer Jugendzeit, halt eben: „Neugierig, abenteuerlustig und etwas verrückt.“

Nach drei, vier weiteren Liedern/Shanties, zum Abschluss das „Rolling home, aber erst mal die Ode“ von René an die, auf See Verstorbenen „Kaphoorniers.“ Gemeint sind natürlich nur die, welche es seinerzeit mit den Segelschiffen geschafft hatten. Dass keine Zugabe verlangt wurde – hat nicht nur Pitt, sondern auch mich überrascht. Normalerweise wird Pitt`s Ansage vom „letzten Chorlied bzw. Shanty“ ganz einfach überhört und es werden noch Zugaben verlangt. Es wird einfach applaudiert bis wir klein beigeben, und das tun wir relativ schnell – sind wir doch auf solche Wünsche gut vorbereitet. Nach unserem Auftritt war der Abend aber beileibe noch nicht vorbei. Elisabeth hatte Geburtstag und das ganze Chörli zu einem Umtrunk eingeladen. Aber, als wäre das nicht schon genug, es gab auch noch etwas für zwischen die Zähne. Wie und was im Seemannskeller sonst noch über die Bühne ging, entzieht sich meiner Kenntnis – ich musste nach Hause, mir war „Hundselend.“ Hoffentlich ging der Abend in einer aufgeräumten Stimmung zu Ende.

Noch ein kurzes Resümee über den Abend: „Nach meiner Einschätzung war alles Paletti – also alles OK“

Fotos: Leider keine.
Text: Kurt
Homepage Werner